B4: Micah Zimmermann

Ich bewerbe mich als Beisitzer im Landesvorstand der Grünen Jugend Saar.

Die letzten Zeiten wurden von unfassbaren Krisen geprägt. Hiermit meine ich nicht nur die unzähligen Austritte der grünen Jugend oder den immer größer werdenden Vertrauensverlust in unsere demokratischen Regierungsparteien.

Ich meine hiermit die Angst innerhalb unserer Bevölkerung. Den drastischen Rechtsruck, der nun im Osten und auch leider bei uns immer mehr zur Geltung kommt. Ich meine die Abspaltung unserer Bevölkerung und die Verzweiflung, vor allem bei den jüngeren Generationen.

Es darf nicht sein, dass Menschen aufwachen, ohne zu wissen, wie sie heute durch den Tag kommen, wie sie ihre Familie ernähren, oder ob sie endlich ein bezahlbares Zimmer in ihrer Unistadt finden.

Es darf nicht sein, dass Menschen Angst haben müssen, auf die Straße zu gehen, nur weil sie aus einem anderen Land kommen, eine andere Religion haben oder jemanden vom gleichen Geschlecht lieben.

Es darf schon einmal gar nicht sein, dass Menschen automatisch benachteiligt werden, nur weil sie in einer Familie geboren worden sind, die nicht zur akademischen Oberschicht gehört.

Und es darf natürlich nicht sein, dass unsere linken, sozialen Parteien auf die wunderbare Idee kommen, den Rechtsruck abzuwenden, indem sie rechte Politik vorantreiben und Asylverschäfungen gestalten, als würden nicht Menschenleben dranhängen. Es ist unsere Aufgabe, diese Parteien wachzurütteln!

Besonders im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl 2025 dürfen wir nicht einfach nur zusehen. Wir müssen handeln und den jungen Menschen jetzt sofort eine richtige Alternative geben.

Die Grüne Jugend ist der beste Ort, unsere solidarischen Ideen in Praxis umzuwandeln. Sie ist mir persönlich seit zwei Jahren nun ein wunderbares Zuhause mit den besten Menschen.

Genau deshalb will ich hier bei der Grünen Jugend effektiv mitarbeiten. Ich will meine Erfahrungen einbringen, um ihr und ihren Mitgliedern helfen.

Dies kann beispielsweise mit solidarischen Praxisworkshops geschehen. Aktionen wie Repaircafés und Sozialsprechstunden, die auf die Bevölkerung explizit eingehen und nicht nur Aufmerksamkeit während Wahlperioden erzeugen. Wir sollten Mitgliedergewinnung nicht nur innerhalb Kampagnen des Bundes voranbringen wollen, sondern aktiv auch außerhalb solcher Zeiten daran arbeiten. Nur so können wir die breite Masse von einer immer polemischen Rechten auffangen. Die Mitglieder, die wir schon haben, müssen engagiert gestärkt werden. Vernetzungstreffen sollten wieder regelmäßiger stattfinden. Basisarbeit ist das O und A unserer Organisation. Ohne unsere KVs kann der Landesvorstand nämlich ganz einfach gar nicht erst arbeiten.

Eines meiner ganz großen Herzensthemen ist der Feminismus.

Fakt ist, dass FLINTA* Personen benachteiligt sind. Ganz groß sieht man diese Benachteiligung innerhalb der Politik.

Eine paritätische Zusammenarbeit ist ein Muss, um den patriarchalischen Strukturen entgegenzuwirken.

Vernetzungstreffen und Aktionen speziell für FLINTA* Personen sollen gefördert und ausgebaut werden. Diese fördern nämlich nicht nur das politische Verständnis für unsere GJ, sondern sie stärken und unterstützen FLINTA* Personen auch im Allgemeinen. Workshops wie auch Treffen untereinander dienen hierbei dem Gemeinschaftsgefühl immens.

Abschließend sollte der Landesvorstand das Awareness-Konzept ausbauen. Wir brauchen feste Ansprechpersonen für jedermann, auch außerhalb von Veranstaltungen wie beispielsweise der Landesmitgliederversammlung und länderübergreifenden Vernetzungstreffen.

Wir brauchen ein stabiles Konzept, damit jede;r sich überall wohl und aufgefangen fühlt.

Dieses Konzept würde ich persönlich gerne an die Mutterpartei überbringen. Nämlich sind wir mal ehrlich: Sollte sich wirklich jemand mal in einem Landesparteitag unwohl fühlen oder gar eine Panikattacke haben, werden diese maßlos überfordert sein.

Ich bin überzeugt davon, dass die Grüne Jugend dies alles schaffen kann. Wir müssen hierzu nur gemeinsam an einem Strang ziehen, um auch in der kommenden Bundestagswahl linke, sozial- und feministische Politik voranzutreiben.

Es wäre mir eine Freude, wenn ich ein Teil dieses Vorstandes werden könnte, um genau dies in diesen schwierigen Zeiten umzusetzen.

FLINTA* : Frauen, Lesben, Inter, nicht-binäre, Trans und agender Personen